Blogstuff 932
Nach den "Wahlen": Putin beginnt
mit der Zwangskollektivierung der Bloggerszene.
Man liest ja immer, dass sich
der Arbeitsmarkt gedreht hat. Saßen seit fünfzig Jahren die Arbeitgeber am
längeren Hebel, so sind es inzwischen die Arbeitnehmer. Jetzt ist diese
Entwicklung auch in meinem Freundeskreis angekommen. Er, 59 Jahre alt, hat eine
neue Stelle bei einer Unternehmensberatung. Sie, 58, hat eine neue Stelle in
einer Anwaltskanzlei. Beide mit Festanstellung. Gut bezahlt. Kein Haken dran. Das
wäre früher nicht möglich gewesen. Ich habe mit zwei Kollegen von 1998 bis 2000
in einem Projekt über den Arbeitsmarkt und „Die Zukunft der Arbeit in der
Stadt“ (so der Titel der Buchveröffentlichung) geforscht, viele
Experteninterviews geführt und tonnenweise Daten gesichtet. Damals hieß es
noch, du bekommst keinen neuen Job, wenn du über vierzig bist. Die Unternehmen
bekamen auf jedes Stellenangebot so viele Bewerbungen wie der Vermieter einer
Berliner Altbauwohnung in diesen Tagen. Sollte ich mich auch nochmal bewerben?
Schließlich habe ich eine Inselbegabung: Ich bin faul bis zur
Bewegungsunfähigkeit, ich kann überall dösen und herumliegen.
Tagsüber bietet er
Finanzprodukte an wie eine abgetakelte Hafennutte, abends sitzt er in seiner
40qm-Mietwohnung im Prenzlauer Berg und schwankt abwechselnd zwischen
Selbstgerechtigkeit und Selbstmitleid. Er ist fast fünfzig und immer noch
Single. Aber einmal im Jahr ist Wacken.
Gab es in Russland in diesem
Jahrhundert einen einzigen Streik? In China? In Nordkorea? Dort sind die
Arbeiter einfach glücklich und zufrieden.
Toskana 1997. Urlaubsflashback.
Wir biegen in einen Waldweg ein, um zu pinkeln. Dort steht ein italienischer
Kleinwagen, dessen Scheiben von innen mit Zeitungspapier abgeklebt sind. Sex
kann so traurig sein.
Wer hat sich den gruseligen
Christenhimmel ausgedacht? Bis in alle Ewigkeit im Nachthemd auf einer Wolke
sitzen, Harfe spielen und Manna trinken.
Es gibt 350.000 Käferarten auf
der Welt. Brauchen wir die wirklich alle?
Macron entpuppt sich immer mehr als
Schaumschläger und Windbeutel. Er will Truppen in die Ukraine schicken? Er ist
Präsident eines souveränen Staates. Warum macht er es nicht? Weil er gar nicht
vorhat, die Ukraine ernsthaft zu unterstützen. Wenn man die Top Ten anschaut,
was finanzielle Hilfe und Waffenlieferungen angeht, kommt Frankreich gar nicht
vor. Auf Platz 1 ist die EU mit 85 Milliarden Euro (bis 15.1.2024), dann kommen
die USA mit 67,7 Milliarden und dann Deutschland mit 22 Milliarden (plus den Anteil
an den EU-Mitteln). Noch Fragen, Emmanuel?
Ist das Wortspiel Putinschnitzel
noch frei?
Falls die Ukraine den Krieg
verliert, ist der Arbeitskräftemangel in Deutschland behoben. Millionen werden
nach Westen flüchten. Und gegen blütenweiße Christen werden auch die
AfD-Faschos nichts sagen können.