A: Was
war deine schlimmste Arbeit?
B:
Leichenwäscher.
A: Das
geht doch noch.
B: Wieso?
A: Ich
war Lokalreporter.
B: Das
ist doch ein schöner Beruf.
A:
Hast du eine Ahnung. Um zwei Schilling die Zeile habe ich eine solchen Mist herauswürgen
müssen.
B: Was
für einen Mist?
A: Da
sitzt du einen Vormittag in einem Altersheim, in dem ein Chor singt, dessen
Mitglieder genauso alt wie die Insassen sind, und hinterher schreibst du was
von einem „bunten Herbststrauß an Melodien“.
B: Ja,
und?
A:
Verstehst du nicht? Mein Leben lang wollte ich schreiben und dann muss ich
diesen Rotz in die Maschine tippen. Und hinterher zur Redaktion bringen.
B:
Leichenwaschen ist auch nicht schön.
A:
Aber doch wenigstens gut bezahlt.
B:
Naja, das schon.
A:
Dieses namenlose Elend, wenn man schlechtgelaunt von einem drittklassigen Faschingsumzug berichten muss.
B:
Aber …
A:
Jetzt hör mir auf mit deinen Leichen. So wollte ich nicht leben.
B: Du
brauchst jetzt einen Enzian. Herr Ober!
A: Man
muss dieses Leben irgendwie hinter sich bringen.
B: Da
hast du recht.