Blogpost 901
Die Grünen sind bei Meinungsumfragen im Vergleich zur
letzten Bundestagswahl erstaunlich stabil. Das muss diese berühmte
Stammwählerschaft sein, oder wie ich es nenne: Leute, die jeden Scheiß
mitmachen.
Bild-Online, nicht gerade als linkes Kampfblatt verschrien,
schreibt, 17 Prozent der Einkünfte unserer Bauern seien Subventionen.
#Gülle-RAF
Man sollte Kunst und Kultur nie verachten. Hätte man Hitler
seine Bilder abgekauft, wäre er nie Politiker geworden.
Ochsenblut (Rotwein-Cola) und Amaretto mit Apfelsaft. Damit
bin ich durch die ganze Pubertät gekommen.
Nach der Demokratie kommt nicht der Faschismus, sondern die
Ochlokratie. Jetzt starren Sie nicht so bescheuert auf Ihren Bildschirm, ich
musste es auch nachschlagen.
„Himmel, Arsch und Zwirn“ sagt auch niemand mehr.
Die Bundesregierung hat ein Programm gegen Einsamkeit
beschlossen. Es gibt das „Kompetenznetz Einsamkeit“. Da habe ich einfach mal
„Schweppenhausen“ und als Suchradius „10 km“ eingegeben. Herausgekommen ist nur
ein Treffer, der Malteser Hilfsdienst in Bingen. Sie bieten, allerdings nur für
Senioren, kostenpflichtige Besuche an. Vielen Dank!
Das einzige Angebot in der Nähe meiner Berliner Wohnung,
das sich nicht an Senioren wendet, ist „we are village“ und ist für queere
Menschen gedacht. Im Angebot: „Sexy Striptease – Tanzübung“ und „Heile dein
Queeres inneres Kind“. Soll ich mich einfach mal tuntig anziehen und mich an
diese Leute ranwanzen?
Im Alter weiß man: Es wird nicht besser. Hoffnung ist eine
Droge der Jugend. 2023 war scheiße, 2024 wird noch beschissener.
Hätten Sie’s gewusst? Cenosillicaphobie ist die Angst vor
leeren Gläsern. Zum Glück hat sich das aber nur jemand aus der
Getränkeindustrie ausgedacht.
Viele Leser fragen mich, wie ein Blogpost aus der Villa
Bonetti zur Redaktion und damit ins Internet kommt. Der Text wird in eine
Schatulle gelegt und in einer Sänfte zur Redaktion getragen. Dazu sind zwanzig
Sklaven, Verzeihung, wie sagt man heute, Mitarbeiter nötig. Sie kommen am
Redaktionsgebäude an, die Tür wird geöffnet. Links und rechts vom Eingang wird
ein Wächter in Uniform postiert. Dann bläst ein Trompeter die Fanfare des
Konzerns. Ein Bannerträger betritt die Redaktion. Auf dem Banner der Familie
Bonetti sind ein Korkenzieher, ein Flaschenöffner und Kugelschreiber auf rotem
Grund abgebildet. Alle Redakteure legen sich auf den Boden und drücken die
Stirn ins Laminat. Der Chefredakteur verbeugt sich dreimal und nimmt die
Schatulle entgegen. Der Text wird selbstverständlich mit allen
Rechtschreibfehlern veröffentlicht.