Es ist ein gemütlicher Mittwochnachmittag in Helga’s Pilsstübchen,
der Nieselregen vor dem Fenster wird nie wieder aufhören. Gerhard Schrödinger
sitzt am Tresen und überlegt gerade, ob er zu seinem zweiten Bier einen Korn
bestellen soll, als sich die Tür öffnet. Verdammt, es ist Komarek.
„Na, Jerry, alte Arschmade. Was geht?“
Komarek setzt sich neben ihn und starrt ihn an. Schrödinger
starrt das Regal mit den Schnapsflaschen an.
„Du schuldest mir immer noch Geld. Plus Zinsen.“
Schrödinger springt wie von der Tarantel gestochen auf und
rennt zu seinem Wagen. Mit quietschenden Reifen geht es in Richtung
Ortsausgang. Im nächsten Dorf steht sein Haus. Ruhige Seitenstraße. Hier ist er
sicher. Er stellt den Wagen am Bürgersteig ab und geht zu seiner Haustür.
Als er gerade aufschließen will, öffnet sich die Tür.
Komarek steht vor ihm.
„Ich will mein Geld, du mieses Stück Scheiße.“
Schrödinger sprintet zum Wagen zurück und fährt mit Vollgas
zum Fluss hinunter. Zum Glück ist die Fähre gerade am Anleger. Auf der anderen
Rheinseite ist er erstmal in Sicherheit.
Als er von der Fähre runterfährt, stellt sich ihm ein Auto
in den Weg. Ein Mann steigt aus. Es ist Komarek.
„Mein Geld“, brüllt er. „Ich will mein Geld!“
Schrödinger stößt ein paar Meter zurück, schlägt das
Lenkrad ein und fährt an Komarek vorbei. Kurze Zeit später ist er auf der
Autobahn. Mit zweihundert brettert nach Frankfurt. Unterwegs wirft er sein
Handy weg. Wahrscheinlich hat ihn Komarek geortet.
Den Wagen lässt er in einer Tiefgarage stehen und geht in
die Innenstadt. Plötzlich steht Komarek vor ihm.
„Du kannst nicht weglaufen. Zahl endlich deine Schulden, du
verpisste kleine Kanalratte.“
Schrödinger sprintet einfach los. Er muss zum Hauptbahnhof.
Er steigt einfach in den nächsten ICE. Keine Ahnung, wohin er fährt.
Hauptsache, er fährt. Schrödinger setzt sich in ein Abteil und bekommt langsam
wieder Luft. Der Zug fährt los.
Eine Viertelstunde später wird die Abteiltür geöffnet. Es
ist Komarek. Er setzt sich Schrödinger gegenüber und sagt nichts. Schrödinger
holt seine Brieftasche raus, murmelt „Na gut, na gut“ und zahlt seine Schulden.
Fünfzig Euro.
Die Komarek-Fünflinge können ganz schön nervig sein.