Es ist Silvester, die Heizung ist ausgefallen und in meinem
Haus sind es nur noch zwölf Grad. Ich greife zu drastischen Maßnahmen.
Ich klingele beim Nachbarn, einem Witwer und pensionierten
Bettelmönch, der mit einem Gänseknochen auf Jahrmärkten interessierten Leuten
das Horoskop auspendelt. Er bittet mich hinein. Die dumme Sau hat tatsächlich
einen Baum und Plätzchen bis zum Abwinken.
Als er in die Küche gehen will, um Kaffee zu holen,
erschlage ich ihn mit einem Lebkuchenherz, das ich zu diesem Zweck 1979 erworben
habe.
Ich lege die Leiche in die Tiefkühltruhe und mache es mir
im muckelig warmen Wohnzimmer bequem.
Einen Tag später klingelt es an der Haustür. Es ist ein
Hausierer. Ich will die Tür schon schließen, da hält er mir einen Schädel vor
die Nase.
„Dieser Schädel kann singen“, sagt er. Dann ruft er „Sing!“ und der Schädel beginnt: „Last
Christmas I gave you my heart“.
“Was wollen Sie dafür?”
“Fünfzig Euro.”
Ich wittere ein gutes Geschäft und kaufe den singenden
Schädel.
Im Wohnzimmer rufe ich „Sing!“ und tatsächlich fängt der
Schädel an zu singen: „Wake me up before you go go.“
Wenig später gehe ich zum Kaufmann im Haus gegenüber. Der
Schädel ist mindestens 20.000 Euro wert.
Ich zeige ihm den Schädel und er bittet mich hinein.
„Sing!“ rufe ich, aber der Schädel bleibt stumm. Immer
wieder rufe ich dem Schädel in meiner Hand zu, er solle singen. Nichts
passiert.
Da schlägt mich der Kaufmann in seinem Zorn tot.
Am nächsten Tag klingelt ein Hausierer an seiner Tür.